Der typische Serientäter ist männlich, arabischer Herkunft und bleibt auch als Erwachsener kriminell. Das ergibt sich aus einer Zwischenbilanz zum Stand der Umsetzung des Berliner Intensivtäterkonzepts, die Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) am Mittwoch im Rechtsausschuss des Parlaments zog. Die Intensivtäterrichtlinie, mit der Berlin im Jahr 2003 eine eigene Abteilung bei der Staatsanwaltschaft schuf, tritt nämlich zum Ende dieses Monats außer Kraft; soeben beschloss die Senatorin, sie ab 1.4. erneut in Kraft zu setzen. Ein Kernpunkt ist, dass derselbe Täter immer auf denselben Polizisten und Staatsanwalt trifft; außerdem sollen alle Behörden so gut vernetzt sein, dass sie unheilvolle Tendenzen schnell erkennen und gegensteuern können. Das schließt neben Polizei und Staatsanwaltschaft auch Jugendämter und Jugendgerichte ein.
Zum Jahresbeginn waren 548 Intensivtäter in der Datei registriert. 83 Jugendliche, 211 Heranwachsende und 254 erwachsene Täter seien gelistet; darunter nur zehn weibliche. Man rechne mit einer kontinuierlichen Steigerung auf niedrigem Niveau. 79 % (433) der Intensivtäter haben einen Migrationshintergrund; 47 % (256) sind arabischstämmig. Mehr als 2.300 Verfahren seien seit Schaffung der Intensivtäterabteilung zur Anklage gebracht worden, mehr als 2.700 gerichtliche Entscheidungen ergangen (in manchen Verfahren gab es mehrere Angeklagte). Recht hoch ist laut von der Aue auch die Zahl der „Bewährungsversager“, also der Täter, die während einer laufenden Bewährung rückfällig werden. Sie liegt bei über 60 Prozent. Im Jahr 2007 ergänzte Berlin sein Konzept um ein weiteres Instrument, die Schwellentäterrichtlinie, durch die Straftäter schon vor Beginn einer Intensivtäterkarriere abgefangen werden sollen. In ihr sind 172 Personen registriert. |
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Intensivtaeter;art270,3047408
Pikant hierbei ist jedoch, als vor 2 Jahren dieselben Fakten bei einem Vortrag von Oberstaatsanwalt Roman Reusch öffentlich wurden, reagierte von der Aue sehr empört und verbot ihm öffentliche Auftritte. Zusätzlich wurde er straf versetzt.
Hier den Migration und Kriminalität – Vortrag Reusch als PDF zum Nachlesen.
Und nun haben wieder wieder einen Fall eines Intensivtäters. Berhan I., ein wirklich „interessanter Jugendlicher:-(
- Januar 2007 = Raub in Stade.
- Zwei Monate später = Schlägerei in Buxtehude
- ein Monat später = gefährlicher Körperverletzung
So begann mit 14 Jahren seine Laufbahn, die sich wie ein roter Faden weiter verfolgen lässt.
Absoluter „Knüller“ auf dem Weg ganz nach Oben in der Kriminalstatistik war jedoch vor einem Jahr folgendes:
Der Bahnhof Hamburg-Harburg, kurz vor 21 Uhr: Thomas M. (44) kommt mit einem Kumpel von einer Party. In einem Fußgängertunnel treffen sie auf drei Jugendliche. Die Halbstarken fordern 20 Cent, der 44-Jährige lehnt ab. Da stürzen sich zwei der Jugendlichen auf Thomas M., es hagelt Schläge.
Als der Handwerker am Boden liegt, treten sie ihm immer wieder auf den Kopf! Eine mutige Passantin hält den dritten Angreifer fest.
Thomas M. kommt mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus, stirbt nach drei Wochen Todeskampf. Bilder aus einer Überwachungskamera führen die Polizei diese Woche endlich auf die Spur von Berhan I. (16) und Onur K. (17).
Der Staatsanwalt ist sicher: Sie sind die Schläger. Ein Richter erlässt Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Totschlags.
Beide sind wegen Körperverletzungen polizeibekannt:
Berhan I., Schüler mit deutschem Pass und Notendurchschnitt 3,5. Traumberuf: ausgerechnet Erzieher! Freunde sagen, dass Berhan sich nach der Tat eine Glatze schneiden ließ, um sich zu tarnen. Mutter Cemile I. (35): „Ich war geschockt, als sie meinen Jungen abgeholt haben. Ich vertraue ihm, halte zu ihm.“
Onur K., türkischer Berufsschüler. Ein Kumpel: „Onur hat uns von der Tat erzählt. Sie hätten ihn beide geschlagen, aber Berhan wollte nicht aufhören, sprang dem Mann etwa 20-mal auf den Kopf.“
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Das es bis dato zu keinem Prozess kam, das ist eindeutig Schuld der deutschen Justiz. Der Urlaub eines Richters ist eben wichtiger als die Verurteilung eines Straftäters. Na ist doch logisch, da kann es mal zu Zeitüberschreitungen in der U-Halft kommen. Und da DAS eben nicht sein darf, lässt man die Leute eben wieder laufen. Nun versuch das das Gericht diese Panne zu entschuldigen.
In einigen Blogs habe ich von Kommentatoren, die angegeben haben „Wohnort Türkei“ gelesen, dass man sich dort wie hier sowieso über die deutsche Justiz lustig macht. Das ist gewiss nicht lustig.
Aber nun zurück zu Berhan I, der es einfach nicht lassen kann! Dieses mal ist seine Freundin Jennifer O. (18) sein nächstes Opfer.
Die junge Frau macht eine Ausbildung zur Friseurin und hat an diesem Tag Berufsschule in der W8 an der Burgstraße (Borgfelde). In der Pause lauert Bernhan I. gemeinsam mit einem Kumpel Jennifer auf und es kommt zum Streit.
Eine Mitschülerin beschreibt es folgendermaßen: Er sagte zu Jennifer: „Du kommst mit auf den Kiez und gehst für mich auf den Strich.“ Jennifer weigert sich, denn auch ihr Ausbildungsgehalt muss sie an Berhan abtreten. Das Paar streitet sich heftig. Er schlug sie zu Boden und trat ihr gegen den Kopf. Dann schleifte er sie in Richtung Straße und würgte dort die 18-Jährige. Polizeisprecher Andreas Schöpflin: »Erst als mehrere Lehrer der jungen Frau zu Hilfe eilten, ließ der 17-Jährige von seinem Opfer ab und flüchtete.« Berhan brach seiner Freundin das Wadenbein, sie erlitt Prellungen am Kopf und am Oberkörper. Der Bruder des Täters stand angeblich lachend daneben, als Berhan Jennifer misshandelte. Sie kam anschließend in eine Klinik. Eine Mitschülerin zeigte Berhan an, am Freitag wurde er festgenommen, sitzt jetzt in U-Haft. Dort, wo er schon lange hätte sein sollen!!!!
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Vermutlich will er sich mit dem Lebenslauf bei den Miri’s bewerben. Genommen wird er mit diesen Referenzen sicher.
So nun ist aber Schluss mit meinem Sarkasmus. Aber anders kann man diese Vorgänge nicht ertragen. Dass junge Menschen schon lange keinen Respekt vor Älteren zeigen, dass kann so mancher Lehrer ausführlich berichten. Aber die zunehmende Gewaltbereitschaft, die ist doch wirklich einfach zu viel!
Aber Schuld an alle dem ist natürlich die Gesellschaft, das Jugendamt, na ja, eben die Anderen. Wie schreibt PROF DR. FREERK HUISKEN so schön in seinem 2006 erschienenen Buch „Über die Unregierbarkeit des Schulvolks“ :
“ Und da sind zum anderen die „Gewalttäter“ wie der R.S. aus Erfurt, die zeigen, dass die Höhere Bildung vor Massakern nicht schützt. Wenn Schüler von Lehrern kurz vor dem Abitur gefeuert werden, wenn sie sich deswegen ungerecht behandelt fühlen und ihr Recht, zu den „Besseren“ zu gehören, mit Füßen getreten sehen, dann verwandeln sie schon mal eine Schule in ein blutiges „Feld der Ehre“. Nachher darf dann die bestürzte Öffentlichkeit wehklagen, dass das mit der „Ehre“ so nicht gemeint ist.“
Zu guter Letzt möchte ich euch noch einige Bücher und Arbeiten empfehlen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen:
- Eine Gesellschaft mit weniger Gewalt sei das große Anliegen von Heisig gewesen, so die Sprecherin. Heisigs Erfahrungsbericht unter dem Titel «Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter»
- Fabian Frank: Entstehungsbedingungen von Gewalt bei Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund zwischen struktureller Desintegration, Religiosität und traditionellen Alltagsnormen
- Josef Sachs: Checkliste Jugendgewalt